Rezeptfrei? - Kurz
Ärztliche Stellungnahme zur künftig rezeptfreien Abgabe der Pille danach
Sehr geehrte Besucher,
liebe Arztkollegen,
die EPLD-Lebensrechtsärzte (und der Bund Katholischer Ärzte) widersetzen sich den Bestrebungen, die 'Pille danach' künftig auch in Deutschland rezeptfrei abgeben zu sollen.
Viele Risiken und negative Folgen sprechen generell gegen dieses potentiell frühabtreibende 'Medikament'.
Bereits 2003 hat die EPLD-Ärztevereinigung eine öffentliche Stellungnahme gegenüber den Versuchen von liberalisierter Angabe der 'Pille danach' abgegeben.
EPLD-Stellungnahme -Widersprüche
am 5.12.2003 hat die EPLD-Ärztevereinigung folgende Stellungnahme abgegeben:
Die Ärztevereinigung EPLD, Deutsche Sektion, lehnt den Gebrauch der 'Pille danach' grundsätzlich ab und widerspricht den jüngsten Forderungen nach einer rezeptfreien Abgabe dieses Medikaments mit folgender Begründung:
1) Widersprüche:
a) Die Rezeptpflicht für Hormonpräparate würde bei der hoch-dosierten 'Pille danach' außer Kraft gesetzt, bei der normalen Verhütungspille aber weiterbestehen.
b) Die grundsätzlich gebotene und von der Frau erwartete ärztliche Sorgfaltspflicht würde übergangen:
es fände hier keinerlei vorausgehende ärztliche Untersuchung und Beratung mehr statt.
c) Verlagerung der medizinischen Verantwortung vom Arzt auf:
o die 'Kundin',
o das Apothekenpersonal,
o letztlich auf den Staat, der die Verordnung erließ.
d) Das gesundheitliche Risiko würde kleingeredet oder negiert und völlig auf die in dieser Situation überforderte, überraschte, verängstigte und nicht medizinisch vorgebildete Frau übertragen.
Man fragt sich:
Nachdem immer mehr Nebenwirkungen der 'normalen Pille' bekannt ist, soll jetzt plötzlich die 'Pille danach' nicht schädlich sein?
e) Belastung der Apotheke mit medizinischer Verantwortung.
Harmlosigkeit?
2) Medizinische Harmlosigkeit der 'Pille danach' für die Frau?
Niemand darf von grundsätzlich 'harmlosen' Medikamenten ausgehen.
Stärkere, kurzzeitige Nebenwirkungen sind auch hier möglich.
Auch liegen bislang keine Langzeitstudien über Spätfolgen der '
Pille danach' vor.
Bitte bedenken:
- Folgen des Hormonstoß;
- späterer Brustkrebs,
- psychische Folgen der Eigeneinahme (spätere Skrupel, Bereuen)?
Frühabtreibung
3) Frühabtreibung durch Nidationshemmung:
Das Gewissen des Paares, insbesondere das der Frau, wird belastet, wenn später klar wird,
a) dass man die Absicht einer tödlichen Kindsverhütung gehabt hatte und
b) daß möglicherweise (nach einer erfolgten Berfruchtung) auch tatsächlich eine Frühabtreibung (durch Nidationshemmung) und damit eine Tötung des entstandenen menschlichen Embryos stattgefunden hatte.
Drohende Gefährdung
4) Es droht eine Gefährdung:
- durch Vernachlässigung einer eigenen, aktiven Verhütung / alternativ natürliche Methoden (mehr)
- die Sexualpartner verlassen sich auf eine angeblich sichere, preiswerte, potentiell häufig anwendbare, weil unbürokratische und unkontrollierte, private 'Notfallverhütung',
- durch Druck auf die Frau (zur potentiellen Frühabtreibung) durch den überraschten Partner und auch die Eltern / die Gesellschaft,
- durch inkompetente Übernahme der eigenen medizinischen Verantwortung,
- durch fehlende ärztliche Abklärung und Beratung; dadurch keine Sicherheit!
- durch vermehrte sexuelle Promiskuität:
o Es kann sekundär zu einer Zunahme von Geschlechtskrankheiten kommen,
o geringere Partnerbindung und Liebesbeziehung.
Gefahr für die Apotheker
5) Gefährdung und Haftung der Apotheker / des Herstellers:
- Belastung mit Beratung und Verantwortung als Apotheker,
- gemeinschaftlicher Zwang zur Notfall-Beratung und Abgabe der 'Pille danach' durch jede Apotheke / jeden Mitarbeiter?
- Ist das Personal geschult im Umgang mit dieser spezifischen Beratung?
- Ist eine korrekte Beratung im Notdienst wirkllich möglich, an der Türe, nachts, bei Kundenandrang ?
- Inwiefern kann sich die Kundin auf guten Service und Haftung verlassen?
Fazit
Kurz:Die Ärztevereinigung EPLD warnt vor dem Einsatz eines derartigen Mittels, welches noch dazu auf derartig leichtfertige Weise verabreicht werden soll.Im übrigen: NEIN zu jeglicher Abtreibung, erst recht zu einer heimlichen oder verharmlosten 'Abtreibung light' auf diese Weise.- Aus medizinischen, moralischen, religiösen und organisatorisch-legalen Gründen sehen wir in der 'Pille danach' keine verantwortbare Lösung!- Nur die Tatsache, dass dieses Mittel in anderen Ländern schon angewandt wird, ist für verantwortungsbewusste und Lebensrecht-Ärzte kein Grund zu schweigen.- Spontanes Mitleid mit einer vielleicht schwierigen Situation darf weder in medizinische Sorglosigkeit führen, noch in Frühabtreibung ausarten.- Kein Zwang für Apotheken, die 'Pille danach' abgeben zu müssen.(mehr)V.i.S.d.P. EPLD - European Pro-Life Doctors, Deutsche Sektion, Koordinator Dr.(I) Gero Winkelmann, Prakt. Arzt, D - 82008 Unterhaching, Truderinger Str. 53, Tel. 089 - 61 50 171-7, Fax -8; info@epld.org - www.epld.org 5-12-2003
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann,
(Leiter der EPLD-Ärztevereinigung Lebensrecht)
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