Ärztliche Ansichten zum Gerichtsprozess - kurz
Sehr geehrter Besucher,
liebe Arztkollegen, Medizinstudenten, Apotheker, ...
die deutsche Sektion der Prolife-Ärztevereinigung EPLD nimmt zum aktuellen Gerichtsprozess gegen die Pharmafirma Bayer wegen der (verschwiegenen) gefährlichen Nebenwirkungen der modernen Antibabypille mit dem Wirkstoff Drospirenon Stellung.
Die christlichen Prolife-Ärzte beleuchten auch einige Hintergründe seitens der Ärzte, der Kirche, der Gesellschaft, der Frauen und Männer selber.
Wir sagen:
Alleiniges Pharmaindustrie-Bashing greift zu kurz, die Hintergründe und die nötigen Forderungen liegen viel tiefer und betreffen uns nämlich alle ...
Rundbrief an Prolife-Ärzte 2015
Am 19.12.2015 schrieb dss Münchner EPLD-Büro an die Prolife-Ärzte und Interessenten von EPLD und Bund Katholischer Ärzte:
Liebe Arztkollegen vom Bund Katholischer Ärzte und European Pro-Life Doctors,
geehrte Frauenärzte, Pharmakologen, Apotheker, Juristen, Journalisten und sonstige Fachleute,
die Sie sich für den Lebensschutz einsetzen und sich mit dem Thema Verhütung auseinandersetzen,
in Deutschland, Schweiz, Österreich,
kurz vor Weihnachten noch ein 'KRACHER':
Es geht um den Klassiker 'Anti-Baby-Pille und ihre Nebenwirkungen' und hier konkret um den aktuellen Prozess vor dem Landgericht Waldshut (Lkrs. Lörrach, Ba-Württ.) gegen die Pharmafirma Bayer.
Vorwurf einiger junger Frauen, die schwerste Nebenwirkungen wegen des Inhaltsstoffes DROSPERINON der 4. Generations-Pille 'Yasminelle' erlitten hatten (Lungenembolie wegen Thrombose):
Sie seien durch die Frauenärzte und die Gebrauchsanweisung der Firma Bayer gar nicht richtig über das erhöhte Risiko von THROMBOSEN informiert worden.
Sie fordern Schmerzensgeld.
Fragen:
1. Wie sehen Sie als Arzt / Ärztin diesen Vorgang?
2. Wie sehen wir gerade als christliche und Lebensrechtsärzte diesen Vorgang?
3) Welche Forderungen an die Juristen / Firma / Gesellschaft / Medien / Ärzteschaft / Kirche jetzt?
Meinung & Hintergrund
Dr. Winkelmanns Meinung als Arzt und Christ in kurzen Worten:
- Prolife-Ärzte, Ärzte für Naturheilweisen, christliche Ärzte warnen seit über 40 Jahren vor den
generell potentiell bösen und gar tödlichen Folgen der Hormon-Pillen (Thrombose, Tumore etc.)
- Andererseits wollte und will bisher niemand diese Warnungen wissen oder gar ernst nehmen (Ärzte, Frauenärzte, Kirchen, Medien, die Frauen / die Männer, die Pharmaindustrie, …),
- Hinweise und Warnungen in Schulstunden / Vorträgen finden bei den Mädchen / Eltern / Lehrern / Ärzten keinen Anklang.
Beispiel: Vielmehr wurde ich zwei Tage nach einem Vortrag an der kath. Mädchenrealschule Hl. Blut in Erding (1989) ausgebuht, als die Mädels die Pille verweigerten und danach von ihren Partnern mächtig Druck bekamen. Sie nahmen die Pille sofort wieder….
Die Lehrer schwiegen betrapst, die Eltern ebenso.
- Egal, wie die möglichen Nebenwirkungen in dem Yasmin- Waschzettel geschildert worden wären (statt 9-12 jetzt die doppelte Anzahl von Thrombosen pro 10.000 Anwendungen pro Jahr):
Die jungen Frauen hätten auf die Verordnung der Pille bestanden, denn es gab ja auch Vorteile gegenüber anderen Produkten.
JA:
Die Mädchen / Ärzte / Eltern / Sexualpartner wollten Verhütung betreiben!
(Nach dem Motto: 'Rate mir gut, aber rate mir nicht ab!').
Und mögliche Nebenwirkungen werden psychisch verdrängt.
(Wie beim betrunken Autofahren: Es wird schon nichts passieren …)
- Mitschuldig: Die Gesetzlichen Krankenkassen zahlen die 'Pille' bis zum 18. Lebensjahr!
Indirekt mitschuldig ...
- Auch indirekt mitschuldig:
Zur Rolle der katholischen Kirche:
-- Auch heute noch halten die deutschen Bischöfe strikt an der 'Königsteiner Erklärung' von 1968 fest (nach der ein Ehepaar über die Verhütungsmethoden selber entscheiden kann), obwohl die Kirche selber die künstliche Verhütung verbietet.
-- Längst schon hat man diese für den Einsatz auch bei vorehelichem Geschlechtsverkehr, also speziell für ganz junge Leute, akzeptiert.
-- Künstliche Verhütung (Pille, Spirale etc.) ist in christlichen Kreisen seit 30 Jahren gang und gäbe! (Auch bei aktiven, praktizierenden Gläubigen…)
-- Auch wir katholischen Ärzte und Apotheker (ich nicht!) haben diese Haltung und Praxis global akzeptiert - und oft wohl auch selber angewandt - und verordnet und verkauft.
- Schade:
Die katholische Ärztebewegung ist weltweit seit der Enzyklika Humanae Vitae von 19968 stark reduziert (90% Rückgang in den USA), in Deutschland finden sich kaum noch interessierte Ärzte zur Mitarbeit, denn katholische Ärzte haben den pauschalen negativen Ruf als 'Pillenverhinderer'.
Also ist unsere Ablehnung der Pille (aus moralischen und auch ärztlichen Gründen) bei jungen und alten katholischen Ärzten / Medizinstudenten abstoßend und hinderlich für eine gute katholische Ärztearbeit.
Seit 2004 versuche ich mit einigen tapferen Kollegen, in Deutschland und Österreich katholische Ärztearbeit des BKÄ aufzubauen, 99% Rückschläge (zuletzt in Krefeld, Rosenheim, Freiburg, …)
- Die Alternative 'NER - Natürliche Empfängnis-Reglung' wird wohl offiziell befürwortet und auch in Kursen (Malteser, INER) angeboten.
Aber nur ganz wenige Paare benutzen diese.
(Ich weise bei meinem Ehepaarkurs bei der Kath. Italien. Mission München darauf hin.
Auch daß wir Männer unsere Frauen nicht den Hormonbomben durch die 'Pille' aussetzen dürfen. Hormonverseuchtes Kalb- und Hühnerfleisch muß nämlich vernichtet werden…)
Jetzt alles nur der Firma Bayer / Schering in die Schuhe zu schieben, geht aber am Thema vorbei und ist zu kurz gedacht!
Die Pille danach - nächstes Drama?
Ein NEUES DRAMA droht möglicherweise, wenn man die Freigabe der 'Pille danach' betrachtet::
Denn bei der 'Pille danach', die in Deutschland seit dem Frühjahr 2015 rezeptfrei gestellt ist und sofort massenweise gekauft und konsumiert wird, interessiert sich NIEMAND für die möglichen gesundheitlichen Folgen durch den unkontrollierten Verbrauch!
Cave: Es handelt sich um eine Hormonpille mit sehr hohem Hormongehalt.
Wer denn hatte damals gegen die Liberalisierung protestiert und fachlich argumentiert?
(Die Ärzte von EPLD und BKÄ ja!)
Vorgang:
(Seit Jahren hatte Pro Familia getrommelt, Kardinal Meisener in Köln war 2013 ungewollt der kirchliche Türöffner, die Trierer Erklärung der Dt. Bischofskonferenz stieß dann 2014 die Tür vollends auf, so daß der Gesetzgeber 2015 dann mit breitem Konsens den rezeptfreien Verkauf in Apotheken ermöglichte. -
Ärzte, Apotheker, Medien, Frauen - sind nicht am Wissen über mögliche Nebenwirkungen interessiert!!
Es gibt keine begleitende Studien (vom Staat, der Wissenschaft, …)
Das Volk will Sex und die Pille - also bekommt es das.
Dann aber bitte nicht weinen und die böse Industrie schelten, wenn etwas schief geht…
Kritiker und Warner wurden seither als Bedenkenträger belächelt und nicht beachtet
Generelle Informationen zur 'Pille danach' Seite
Ärztliche Forderungen
Ärztliche Forderungen:
(Die vielleicht ergänzt durch weitere in einer Pressemeldung von BKÄ und EPLD zu veröffentlichen?):
1. Alle Schuld für die schweren Nebenwirkungen nur dem angeblich verharmlosenden Beipackzettel von 'Yasmin' etc. und der Pharmafirma etc. zu geben, ist nicht zielführend.
2. Zur Kenntnis nehmen, daß die jungen Frauen selbst den deutlichen Wunsch hatten, hormonell verhüten zu wollen, dies auch deren Sexualpartner wünschten und daß das starke und gefährliche generelle Thrombose-Risiko seit vielen Jahren bekannt ist.
3. Ärzte und Frauenärzte sollen prinzipiell mehr über Risiken und auf veränderte wissenschaftlichen Ansichten hinweisen; andererseits auch auf natürliche Alternativen und dabei die Partner ihrer Kundinnen integrieren.
4. Die klagenden Frauen sollten der modernen Medizin dankbar sein, daß sie in auswegsloser Lage (Lungenembolie mit Herzstillstand) und mit heroischem ärztlichen Einsatz gerettet worden sind.
Und auch Gott Vater dankbar sein könnten, daß sie noch leben dürfen.
Vielleicht wäre bald einmal eine Dankeskerze in Altötting fällig?
5. Die MÄNNER (Sexualpartner) sollten ihre Frauen / Partnerinnen nicht der medikamentösen Gefahr aussetzen, sondern nebenwirkungsfreie Methoden und diese gemeinsam anwenden (NER).
6. Als christliche Ärzte (und Apotheker) fordern wir Sexualität nur innerhalb der Ehe und Respekt vor den Forderungen der Enzyklika Humanae vitae durch Ärzte, Geistliche, Mitchristen.
7. ÄRZTE sollten mehr über die natürlichen Methoden wissen, speziell geschult sein in NER und solche Kurse ihren Patientinnen / Kundinnen empfehlen.
Fakten und Risiken von Droperinon
Im Januar-Rundbrief 2016 beschreibt das IMABE-Institut Wien die Situation, insbesondere die seit Jahren bekannten speziellen RISIKEN und Anwendungsverbote in anderen Ländern:
http://www.imabe.org/index.php?id=2261
Fazit
Fazit:
Mögen wir alle aufwachen durch das massive Bekanntwerden von brutalen, bisher verschwiegenen Nebenwirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln und jetzt die richtigen Folgerungen treffen.
Bloßes Pharmaindustrie-Bashing wäre die falsche Richtung.
Auch wenn es unbequem ist: WIR ALLE müssen uns ändern.
Ich freue mich auf ein Echo von Ihnen- auch noch nach Weihnachten /Silvester.
Mit allen guten Wünschen und mit herzlichen vorweihnachtlichen Grüßen aus München
Ihr
Dr.(I) Gero Winkelmann
Prakt. Arzt
Leiter des Bund Katholischer Ärzte (+ Arbeitskreise Lebensrecht / Sexualität)
+ der European Pro-Life Doctors (deutschsprachige Sektion)
Bitte diese Mail an gleichgesinnte Ärzte, Apotheker, Fachleute, Gleichgesinnte weiterleiten.
Links + Hinweise
Links:
Südkurier Konstanz: http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen/Streit-um-Anti-Baby-Pille-Prozess-auf-naechstes-Jahr-vertagt;art372588,8389041
Umfrage an Ärzte:
Antwort an das BKÄ-Büro München, Fax 089 – 61 50 17 18
Name/Stempel: .............................
1) Meine Meinung zum Prozess zum Thema 'Drospirenon-Pille + Nebenwirkungen' ist:
Wie sehen Sie als Arzt / Ärztin diesen Vorgang?
2. Frage: Wie sollten gerade wir als christliche und Lebensrechtsärzte diesen Vorgang sehen?
3) Welche Forderungen an die Juristen / Pharmafirmen / Gesellschaft / Medien / Ärzteschaft / Kirche jetzt?
4) Sonstiges:
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse! Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann,
(Leiter der EPLD-Ärztevereinigung Lebensrecht)
2. Weitere Infos auf dieser Website unter:
Kurz , Aktuell, Neue Seiten hier, Mitarbeit
Zurück zu: Problem Drosperinon, Verhütung, Themen, Start, Stichwort,
Installation dieser Seite am 19-12-2015, Gedenktag des Hl. Papst Urban V. + Hl. Makarius von Würzburg, gw, last update am 18-1-2016